Gutenberg-Bibel des Deutschen Buch- und Schriftmuseums

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Faksimile zweier Seiten des Pergament-Exemplars der 42-zeiligen Gutenbergbibel aus dem Besitz des Deutschen Buch- und Schriftmuseums zu Leipzig
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig

Gutenberg-Bibel des Deutschen Buch- und Schriftmuseums

Ein verlorener Schatz

… In der Überzeugung, dass jede Schädigung von Kulturgut, gleichgültig welchem Volke es gehört, eine Schädigung des kulturellen Erbes der ganzen Menschheit bedeutet, weil jedes Volk seinen Beitrag zur Kultur der Welt leistet; …

Präambel des Haager Abkommens für den Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten, 1954

Das wertvollste Objekt in den Sammlungen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums war bis 1945 ein auf Pergament gedrucktes  und mit Miniaturen geschmücktes Exemplar der 42-zeiligen Gutenberg-Bibel, der ersten bedeutenden Inkunabel der Frühdruckzeit. Heinrich Klemm hatte sie 1878 erworben. Mit dessen Sammlung gelangte auch die Bibel 1886 in den Besitz des damaligen Buchgewerbemuseums. 1944 wurde sie mit weiteren wertvollen Objekten aus dem Museum nach Schloss Rauenstein im Erzgebirge ausgelagert. Von dort aus überführten russische Kulturoffiziere nach dem Kriegsende 1945 alle ausgelagerten Stücke als Kriegsbeute in die Russische Staatsbibliothek Moskau. Über die Rückführung wurde in den fünfziger Jahren und dann wieder seit 1992 verhandelt. Heute liegt der Fokus der deutsch-russischen Konsultationen zu den kriegsbedingt verlagerten Museums- und Bibliotheksbeständen vor allem auch auf gemeinsamen Forschungsprojekten und der Erschließung und Digitalisierung der Bestände.