Schedelsche Weltchronik

Doppelseite: Schedelsche Weltchronik
Doppelseite aus der deutschen Ausgabe der Schedelschen Weltchronik mit einem Abriss der Schöpfungsgeschichte
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig

Schedelsche Weltchronik

Ein Mammutwerk des frühen Buchdrucks, 1493

Dise kunst der truckerey durch die der lang verschloßen prunn vnaußsprechlicher weißheit menschlicher vnnd auch götlicher kunst in die gemayne außgelaytet wirdt.

Hartmann Schedel, Weltchronik, 1493

Die Weltchronik des Nürnberger Arztes Hartmann Schedel steht am Übergang von mittelalterlichem Weltverständnis zu moderner exakter Geschichtswissenschaft.

Sie ist vor allem durch detailgetreue Städteansichten berühmt geworden, wobei jedoch nicht jede Stadt korrekt abgebildet ist. 1493 in zwei Ausgaben (lateinisch und deutsch) beim Druckerverleger Anton Koberger in Nürnberg erschienen, gilt sie mit 1809 Holzschnitten als bilderreichstes Werk der Frühdruckzeit. Die Holzstöcke wurden in der Werkstatt von Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff geschnitten. Da Albrecht Dürer ein Schüler des Wolgemut war, vermutet man, er habe einen Teil der Holzschnitte geschaffen. Auch bei der Anordnung von Text und Bild wurden von Koberger neue buchgestalterische Maßstäbe gesetzt.