Arbeitsteilung

Lithografie: C. G. Röder, Leipzig
Kombinierte Arbeit in vielen Werkstätten: Lithografie der Firma C. G. Röder in Leipzig,  1893
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig

Arbeitsteilung

Das A-Z der Industrialisierung

Arbeitsteilung stärkt die Künste des Friedens, sie ist nichts anderes als eine Gelegenheit für jedermann, sich nach seinen Fähigkeiten Arbeit zu suchen und nach seinen Talenten zu leben. Sie liefert dem Staat nützliche und glückliche Arbeiter, die unmittelbar vom Verkaufserfolg profitieren, indem sie durch die Verlockungen ihrer Produkte Nachfrage erzeugen. Und ihre Arbeit wird Polizei und Zehn Gebote.

Ralph Waldo Emerson, Society and Solitude, 1870

Arbeitsteilung ist ein wesentliches Element der Industriegesellschaft. Es findet eine Spezialisierung der Berufsarten (Gewerbe), der Handelssparten (Handel) und der Wissenschaften (Wissenschaft) statt. Die technische Arbeitsteilung in Form der Zerlegung von Arbeitsprozessen in verschiedenartige einfachere Teiloperationen (Technik) ist die Grundlage fabrikmäßiger Produktion (Fabrik). Sie hat wesentlichen Einfluss auf die Qualität der Erzeugnisse. Unterschiedliche Teilarbeiten werden unterschiedlich entlohnt (Lohn). 

Auf der Lithografie aus dem Jahr 1893 sind eine Fabrikansicht und 24 Einblicke in die gewerblichen Räume der auf Notenstich und Musikaliendruck spezialisierten Firma C. G. Röder zu sehen. Die Grafik verdeutlicht das arbeitsteilige Zusammenwirken der Belegschaft. Der Unternehmensgründer Carl Gottlieb Röder ist in einem kleinen Medaillon verewigt. Das sehr erfolgreiche Unternehmen musste seine Produktionsräume anfangs mehrfach wechseln, bis im Leipziger Grafischen Viertel Platz gefunden wurde, um der immer stärker spezialisierten Arbeit in mehrfach erweiterten Gebäuden den erforderlichen Raum zu geben.