Lithografie: Heinrich Klemms Bibliographisches Museum
Ansicht der Verlags- und Sammlungsgebäude von Heinrich Klemms Bibliographischem Museum in Dresden, Lithografie, koloriert, um 1884
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig

Museum

Das A-Z der Industrialisierung

Industriegesellschaften, also Gesellschaften, die durch raschen technischen Wandel, hohen Objektverschleiß und schwindendes Traditionsbewusstsein gekennzeichnet sind, (versuchen) historische Objekte dennoch überaus wichtig (zu) nehmen und in eigens dafür errichteten Institutionen, den Museen, zu erhalten.

Michael Fehr, Müllhalde oder Museum, 1989

Ein Museum ist ein den Künsten, der Kultur und den Wissenschaften gewidmeter Ort der Bildung, an dem Sammlungen interessanter Objekte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Museen sind seit dem 19. Jahrhundert Einrichtungen, die zugleich sammeln, bewahren, forschen und vermitteln.

Wichtige Sammlungen gehen oft auf einzelne Sammlerpersönlichkeiten zurück. Ein solcher war der Dresdener Schneidermeister und Verleger Heinrich Klemm (1819-1886). Sein sogenanntes Bibliographisches Museum zielte darauf ab, von möglichst vielen frühen Druckorten erste Belege zu sammeln. Höhepunkt war eine auf Pergament gedruckte 42-zeilige Gutenberg-Bibel. Ein 1884 veröffentlichter „Beschreibender Catalog des bibliographischen Museums von Heinrich Klemm“ dokumentierte die im selben Jahr an den sächsischen Staat verkaufte Sammlung, die in Klemms Todesjahr 1886 an das in Leipzig gegründete Buchgewerbemuseum übergeben wurde. Dieser Bestand wurde zum Grundstock des Deutschen Buch- und Schriftmuseums.