Infografik: Statistik des Buchhandels
Die Fieberkurven des Buchhandels: Friedrich Kapp, Gesamtentwickelung des Buchhandels von 1564–1765, und Anteil der verschiedenen Sprachen an derselben, Grafik aus der Geschichte des Deutschen Buchhandels, Bd. 1. Leipzig: Börsenverein d. Dt. Buchhändler, 1886
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig

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Das A-Z der Industrialisierung

Ich konnte nämlich von Julius Campe versichern, daß er kein gewöhnlicher Buchhändler sei, der mit dem Edlen, Schönen, Großen nur Geschäfte machen und eine gute Konjunktur benutzen will, sondern daß er manchmal das Große, Schöne, Edle unter sehr ungünstigen Konjunkturen druckt und wirklich sehr schlechte Geschäfte damit macht. Auf solche Worte horchte Börne mit beiden Ohren, und sie haben ihn späterhin veranlaßt, nach Hamburg zu reisen und sich mit dem Verleger der „Reisebilder“ über eine Herausgabe seiner sämtlichen Schriften zu verständigen.

Heinrich Heine, Ludwig Börne. Eine Denkschrift, 1839

Das Koordinatensystem von unabhängigen und abhängigen Variablen wird zum wesentlichen Indikator des Industriezeitalters. Oft bildet die Zeit die x-Achse, davon abhängig werden die Entwicklung von Umsatz und Gewinn sowie der Börsenkurse (Kapital), die Veränderung der Belegschaftsgrößen (Fabrik) und Transportleistungen (Netze) auf der y-Achse dargestellt.

Der Buchhandel entwickelte im 19. Jahrhundert auch ein Interesse an seiner eigenen Geschichte. Hierfür waren die Verzeichnisse der Buchmessen eine wichtige Quelle, da sie einen weit reichenden Überblick boten. Gewissenhaft sind die statistischen Auswertungen der Messkataloge erfolgt, wie am abgebildeten Beispiel von Kapp ersichtlich wird, doch sie sind schon bei der Veröffentlichung mit Vorsicht bewertet worden. In Kriegszeiten kam mancher Händler nicht zur Messe, weshalb der Einschnitt während des Dreißigjährigen Krieges 1635 sich noch stärker darstellt, als er tatsächlich war.