Zeitung: Leipziger Illustrirte
Klamotten, Kutschen, Katastrophen…: Fortschritte bei der Druck- und Illustrationstechnik sowie in der Papierfabrikation liefern der weiblichen und der männlichen Leserschaft alles, was die Neugierde befriedigen kann. Leipziger Illustrirte Zeitung, Leipzig: J. J. Weber, 1843
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig, Fotografie: Michael Setzpfandt

Zeitung

Das A-Z der Industrialisierung

Solange die Zeitungspresse anonym war, erschien sie als Organ der zahl- und namenlosen öffentlichen Meinung; sie war die dritte Macht im Staate. Durch die Unterzeichnung jedes Artikels wurde eine Zeitung zu einer bloßen Sammlung von schriftstellerischen Beiträgen mehr oder minder bekannter Individuen. Jeder Artikel sank zu einer Annonce herab.

Karl Marx, Die Klassenkämpfe in Frankreich 1848 bis 1850, 1850

Zeitung ist ein periodisch erscheinendes Druckerzeugnis mit aktuellem Inhalt. Zeitungen finanzieren sich über Einzelverkauf, Abonnements und das Anzeigengeschäft. Zeitungen sind auf leistungsfähige Druckverfahren und preisgünstiges Papier angewiesen. Sie haben für Gewerbe und Handel eine wichtige kommunikative Funktion.

Flugblätter und später Zeitungen und Zeitschriften erschienen seit der Erfindung des Buchdrucks häufig mit Illustrationen, die zunächst als Holzschnitte, später als Holzstiche und Kupferstiche und im 19. Jahrhundert zunehmend als Steindrucke (Lithografien) ausgeführt wurden. Die 1843 von J. J. Weber in Leipzig herausgebrachte Illustrirte Zeitung wurde stilbildend für das Medium der Illustrierten und betrieb die Technik der Holzstich-Illustration und später der gerasterten Fotografie mit großem Erfolg. Ein noch größeres Publikum erreichte die seit 1892 wöchentlich erschienene Berliner Illustrirte Zeitung, die in der Weimarer Republik mit Auflagen von fast zwei Millionen gedruckt wurde.