Arabisches Spruchbuch

Objekt: Arabisches Spruchbuch
Arabisches Spruchbuch auf Goldgrund mit blauer Umrahmung
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig

Arabisches Spruchbuch

Schrift als Schmuck

Dieses handgeschriebene arabische Spruchbuch aus dem 18. Jahrhundert ist in kunstvoller Kalligrafie ausgeführt. Goldgerahmte Schrifttafeln sind auf Marmorpapier (türkisch: „Ebru“) aufgebracht und zu einem Codex verbunden.

Schrift spielt in der islamischen Welt eine große Rolle. Gottes Wort hat sich im Koran, dem heiligen Buch der Muslime, offenbart. Aus dieser Bedeutung und der in der islamischen Tradition kontrovers diskutierten Legitimität bildlicher Darstellungen entwickelte sich die Kalligrafie zur traditionellen bildenden Kunst der islamischen Welt. Ornamente werden schriftähnlich gestaltet, Schrift wird zum Schmuck und lässt kunstvolle Bilder entstehen. Bereits im 10. Jahrhundert wurden die sechs verbindlichen kalligrafischen Stile festgelegt. Unser Beispiel zeigt die besonders im Osmanischen Reich verbreitete Kanzleischrift Thuluth (türkisch: „Sülüs“).