Faltbuch aus Sumatra

Objekt: Leporello-Buch mit Handschrift in Batak-Sprache
Leporello-Buch mit Handschrift in Batak-Sprache, Sumatra, um 1800; Foto: Klaus D. Sonntag
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig

Faltbuch aus Sumatra

Gebete und Zaubersprüche in einer Batak-Handschrift, um 1800

Das Buch in Form eines Leporellos besteht aus einem für unseren Kulturkreis ungewöhnlichen Beschreibstoff – aus geglätteter Baumrinde. Zwei Holzdeckel fassen es ein, geschlossen wird es mit einem geflochtenen Rattanband. Es stammt von der auf der indonesischen Insel Sumatra beheimateten Volksgruppe der Batak. In Glauben und Kultur der Batak spielten Ahnengeister, Opferrituale und magische Praktiken eine große Rolle – hier hat sich eine Sammlung von Gebeten und Zaubersprüchen erhalten.

Diese von Heilern angelegten kultischen Bücher, Pustaha genannt, wurden meist auf Rinde geschrieben. Die sechs Sprachen der Batak verfügen über jeweils eigene Schriften, die horizontal von links nach rechts geschrieben werden. Die im Deutschen Buch- und Schriftmuseum vorliegende Handschrift kam 1914 in Vorbereitung der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik (Bugra) nach Leipzig.