Altchinesischer Inschriftenstein

Objekt: Chinesische Steintrommel
Steinkopie der ersten Steintrommel Wu-Chü, vor 1914
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig

Altchinesischer Inschriftenstein

Steinkopie der ersten Steintrommel Wu-Chü, vor 1914

In Stein ward's geschnitten, damit man die Taten auf tausend Geschlechter vererbe, man schonte, den Fels für die Trommeln brechen, auch nicht der steilsten Berge.

Han Yu, Shi Gu Ge, 768-824 n. Chr.

Zehn etwa 400 Kilogramm schwere Granitsteine, wegen ihrer Ähnlichkeit mit chinesischen Trommeln Steintrommeln genannt, tragen die ältesten überlieferten chinesischen Steininschriften und werden heute im Pekinger Palastmuseum aufbewahrt. Die poetischen Texte zu Jagd und Fischfang sind wahrscheinlich um die 2.800 Jahre alt. Schon sehr früh wurden Steinkopien und Abklatsche der Texte hergestellt. Beim Abklatschverfahren wird angefeuchtetes Papier auf den Stein aufgetragen und mit Tusche überbürstet; die Schriftzeichen treten weiß auf dem schwarzen Hintergrund hervor.

Die im Deutschen Buch- und Schriftmuseum vorhandene Steinkopie kam 1914 in Vorbereitung der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik nach Leipzig. 1943 brannte das damals im Deutschen Buchgewerbehaus angesiedelte Deutsche Buch- und Schriftmuseum aus und die Steintrommel zersprang.