Verschlüsselungen und Geheimbotschaften

Objekt: Chiffrierscheibe
Chiffrierscheibe, Abbildung aus Giambattista Della Portas Grundlagenwerk De furtivis literarum notis, 1563
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig

Verschlüsselungen und Geheimbotschaften

Die kryptologische Suche nach dem richtigen Code

… wenn etwas Geheimes zu überbringen war, schrieb er in Zeichen, das heißt, er ordnete die Buchstaben so, dass kein Wort gelesen werden konnte: Um diese zu lesen, tauscht man den vierten Buchstaben, also D für A aus und ebenso mit den restlichen.

Gaius Suetonius Tranquillus über die Caesar-Verschlüsselung, De vita Caesarum, 120 n. Chr.

Um eine Schrift zu verstehen, muss man ihren Code beherrschen. Man muss wissen, welche Bedeutung hinter einem Zeichen verborgen ist und welchen Regeln eine Zeichenkette folgt. Sonst geben die Buchstaben ihren Sinn nicht preis. Manchmal ist aber genau dies erwünscht – mit Hilfe der Kryptologie, der Lehre der „geheimen Worte“, werden Nachrichten zu verschlüsselten Geheimbotschaften. Verschlüsselungstechniken sind seit dem Altertum bekannt.

In der Neuzeit erfand man mit der Chiffrierscheibe ein Hilfsmittel, das den Buchstaben des Alphabets Geheimzeichen zuordnete. Seit dem Ersten Weltkrieg kamen in der Kriegsführung spezielle Chiffriermaschinen zum Einsatz. Heute wird Datenverschlüsslung mit Hilfe von Computern betrieben. Einige Texte, wie etwa das vermutlich um das Jahr 1500 entstandene Voynich-Manuskript, konnten jedoch bis heute nicht enträtselt werden.