Exlibris

Exlibris: Bibliothek des Börsenvereins der deutschen Buchhändler zu Leipzig
Exlibris der Bibliothek des Börsenvereins der deutschen Buchhändler zu Leipzig, um 1888, Entwurf: Lina Burger
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig

Exlibris

Besitzetiketten für Bücher

Bis zur Einführung der industrialisierten Massenpresse im 19. Jahrhundert war das Buch neben seinem intellektuellen Gehalt auch in wirtschaftlicher Hinsicht ein Wertgegenstand. Schon mit dem Aufkommen des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg trug man dieser doppelten Prestigefunktion Rechnung, indem man den Namen des Besitzers in den Druckwerken vermerkte. Aus dieser Gewohnheit heraus entwickelte sich die bis heute fortbestehende Tradition des Exlibris (lat. ex libris = „aus den Büchern von“). Sie erlebte zugleich Renaissance und Höhepunkt gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch künstlerisch ambitionierte Jugendstil-Gestaltungen wie die des deutschen Malers und Grafikers Max Klinger. Meist handelt es sich bei den Exlibris um kleinformatige, verzierte Blätter, die Freiraum für individuelle Eintragungen bieten.

Bücherzeichen oder Buchmarken sind heute begehrte bibliophile Sammlerobjekte. Von bedeutenden Künstlern wie Albrecht Dürer, Lucas Cranach dem Älteren und Hans Holbein dem Jüngeren liegen populäre Gestaltungen vor. In Berlin wurde 1891 die Deutsche Exlibris-Gesellschaft e.V. gegründet, die bis heute besteht.