Emil Berliner

Porträt: Emil Berliner
Emil Berliner
dpa / picture alliance
1851-1929

Emil Berliner

Erfinder von Grammophon und Schallplatte

Man wird mit Hilfe meines Grammophons ein Menschenleben in 20 Minuten auf Platten zusammenfassen können. 5 Minuten lang Kindergebrabbel, 5 Minuten für das Jauchzen des Knaben, 5 Minuten für die Gedanken des Mannes und den Rest für die schwachen, letzten Äußerungen auf dem Totenbett. Dieses Tonbild wird eine ständige Erinnerung sein.

Emil Berliner vor dem Gremium des Franklin-Instituts, 16. Mai 1888

Noch vor seinem 20. Geburtstag wanderte der Hannoveraner Emil Berliner 1870 in die USA aus, um der Einberufung als Soldat im Deutsch-Französischen Krieg zu entgehen. In New York verdingte er sich als Gelegenheitsarbeiter und studierte nebenher Physik. Für eine als Patent angemeldete technische Verbesserung der damals neu erfundenen Telefon-Mikrophone erhielt er von der Firma Bell Labs 1877 die Summe von 50.000 US-Dollar, die ihm fortan erlaubte, in finanzieller Unabhängigkeit seiner Arbeit als Erfinder nachzugehen.

1887 legte er unter der Bezeichnung „Grammophone“ das Konzept seines Schallplatten-Systems vor – etwas später als sein US-amerikanischer Kollege Thomas Edison, der damals jedoch noch keine funktionsfähige Ausführung nachweisen konnte und dessen Platten sich zudem nicht für die Massenherstellung eigneten. In den folgenden Jahren gründete Berliner mehrere Produktionsfirmen an verschiedenen Standorten und entwickelte die Technik des Grammophons – unter anderem durch die Wahl von Schellack als Pressmaterial – kontinuierlich fort. Er starb 1929 in Washington, DC.