Walzenphonograph

Objekt: Walzenphonograph
Edison-Walzen-Phonograph mit Einfachfederlaufwerk aus den Jahren 1902-1905, Fotografie: Punctum, Bertram Kober
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig

Walzenphonograph

Konkurrenz zu Schellackplatte und Grammophon, 1902-1905

Der Phonograph (griech.: Schall- oder Klangschreiber) ist ein akustisch-mechanisches Aufnahme- und Abspielgerät. Der Begriff bezeichnet eine am 21. November 1877 von Thomas Alva Edison angekündigte und am 24. Dezember 1877 als Patent eingereichte Sprechmaschine. Der eigentliche Erfinder des am 19. Februar 1878 unter dem Namen „Phonograph“ patentierten Geräts war jedoch Charles Cros. Ihm fehlten aber die finanziellen Mittel, um seine Erfindung patentieren zu lassen. Edison-Walzenphonographen waren Vorläufer und Konkurrenten der Schellackplatte und des Grammophons. Sie waren ursprünglich zur Aufnahme und Wiedergabe von Hartwachswalzen vorgesehen. Dabei verwendete Edison die sogenannte Tiefenschrift, d. h. das Nutzsignal lag vertikal in der Rille vor.

Man sprach in den Trichter hinein, während die Walze langsam gedreht wurde. Die Membran wurde durch die Schallschwingungen auf und ab bewegt, und die Nadel schrieb die Töne als wellenförmige Erhöhungen und Vertiefungen in die Wachswalze. Die Aufnahme, ganz gleich ob Sprache oder musikalische Darbietung, musste mit gewaltiger Lautstärke erfolgen, um den notwendigen Schalldruck zu erzeugen. Führte man anschließend die Walze wieder mit der gleichen Geschwindigkeit unter der Nadel durch, so bewegte die aufgezeichnete Tonspur über die Nadel die Membrane, und die Schwingungen wurden im Trichter hörbar.