Cancellaresca italica

Schriftprobe: Cancellaresca italica
Alphabettafel der Cancellaresca italica
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig

Cancellaresca italica

Schreibschrift der Gelehrten und Künstler

Cancellaresca ist die Bezeichnung für die handgeschriebenen, kursiven Schreibschriften des 14. und 15. Jahrhunderts, die in den Schreibstuben und Kanzleien – unter anderem auch in der Kanzlei des Vatikans – für Urkunden verwendet wurden. Unter dem Einfluss der Kalligrafie verbreitete sich diese Kursivschrift in Europa und wurde zur beliebten Handschrift von Gelehrten und Künstlern. Somit drängte sie die im Mittelalter weitverbreitete gotische Schrift weiter zurück.

Der Kalligraf Ludovico Vincentino degli Arrighi, der auch als Schreiber der päpstlichen Kanzlei sowie als Drucker und Verleger tätig war, gab zwischen 1524 und 1527 zahlreiche Publikationen heraus, deren Schriften auf seiner Cancellaresca basierten. Diese Arbeiten trugen zur ästhetischen Vervollkommnung der erstmals 1501 von dem Venezianer Aldus Manutius gegossenen Typen entscheidend bei.