Edward Johnston

Porträt: Edward Johnston
Edward Johnston
© The Edward Johnston Foundation
1872-1944

Edward Johnston

Autodidaktischer Schriftgestalter der Arts-und-Crafts-Bewegung

Wir streben nach Lesbarkeit – danach, das sich die geschriebenen Wörter schön und angenehm lesen lassen. Das ist die oberste Aufgabe des Schriftsetzers: Nutzbares schön lesbar zu machen.

Edward Johnston, Formal Penmanship and other papers, 1971

Edward Johnston wurde als Sohn eines schottischen Offiziers in Uruguay geboren. Zur Typografie kam er erst über den Umweg eines Medizinstudiums, als er – angeregt vom Kreis um William Morris – die Handschriftenabteilung im British Museum in London für sich entdeckte. Nach autodidaktischen Studien und umfangreichen Experimenten mit der Breitfeder wurde er 1899 Lehrer der neu eingerichteten Kalligrafie-Klasse an der Central School of Arts and Crafts. Zur Schriftgestaltung, die er als ein von jedem erlernbares Handwerk erachtete, veröffentlichte er im Jahre 1906 seine maßgebliche Studie Writing, Illuminating and Lettering. Das Werk gilt heute als typografischer Klassiker.

Zwischen 1910 und 1930 entwarf Johnston für die Cranach-Presse Harry Graf Kesslers in Weimar mehrere Schriftarten, ab 1913 firmierte er als Herausgeber der einflussreichen neuen Zeitschrift The Imprint. Über eine Empfehlung aus dem redaktionellen Umfeld kam die Zusammenarbeit mit der Verkehrsgesellschaft London Transport zustande, aus der die Schrift Johnston’s Railway Type hervorging. 1928 erschien eine von ihm typografisch gestaltete Hamlet-Ausgabe.