Markierungen

Höhlenmalerei: Altamira
Darstellung eines Bisons in der Höhle von Altamira, Nordspanien. Nach neuesten Forschungen sind die Malereien bis zu 40.000 Jahre alt.
Ramessos / Wikimedia Commons

Markierungen

Sprühen, stechen, zeichnen

Wenn die frühesten Höhlenmalereien in der Region vor mindestens 40.800 Jahren entstanden, würde dies die Idee untermauern, dass die Felskunst mit der Ankunft des Homo sapiens in Westeuropa vor etwa 41.500 Jahren begann und dass die Ausschmückung von Höhlen zu dessen kulturellem Repertoire gehörte.

Alistair Pike, Archäologe, über die Höhlenmalereien in Nordspanien

Wie vor Jahrtausenden markiert der Mensch auch heute noch sein Lebensumfeld mittels Zeichen. Steinzeitliche Felsmalereien wie auch moderne Großstadtgraffiti bezeugen diesen Antrieb. Das menschliche Urbedürfnis: Zeichen von sich selbst in die Welt zu tragen und über das eigene Leben hinaus Spuren zu hinterlassen. Bereits die Steinzeitmenschen gestalteten ihre Höhlen mittels Sprühtechnik. Fester Bezug zum Ort und extreme Haltbarkeit unterscheiden diese Aufzeichnungen von Markierungen des eigenen Körpers. Tätowierungen markieren personale Rollen und Identitäten von Menschen, und hören diese auf zu existieren, verschwinden auch sie. 

Steinzeitliche Wildbeuter griffen für ihre persönlichen Markierungen auf Pigmente zurück, die ihnen die Natur in handgerechten Stücken bereitstellte. In unserer Gegenwart hat Technik auch in diesem Bereich Einzug gehalten.