Index-Titelblatt von 1711

Titelblatt: Römischer Index 1711
Titelblatt des Index librorum prohibitorum. Ausgabe aus dem Jahr 1711
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig

Index-Titelblatt von 1711

Im Bannstrahl der Inquisition

Wer einen Menschen tötet, tötet ein vernünftiges Wesen, ein Abbild Gottes; aber der, welcher ein gutes Buch vernichtet, tötet die Vernunft selbst, tötet sozusagen Gottes Abbild im Keim.

John Milton, Aeropagitica, 1644

Von 1559 bis 1948 gab die römische Kirche den Index librorum prohibitorum in unregelmäßigen Abständen heraus. Der Index verzeichnete die Bücher, deren Lektüre dem Katholiken bei Strafe der Exkommunikation verboten war.

Was mit verbotenen Büchern geschehen sollte, veranschaulicht dieses Frontispiz, das verschiedenen Indices vorangestellt worden ist. Dargestellt sind die Apostel Petrus und Paulus, die die Römische Inquisition und die Indexkongregation verkörpern. Diese wichtigen päpstlichen Kommissionen verboten Bücher und gaben Indices heraus. Die vom Heiligen Geist entsandten Strahlen brechen an den Herzen der Apostel und entzünden die ketzerischen Schriften.