Johann Philipp Palm

Porträt: Johann Philipp Palm
Porträt Johann Philipp Palm, Lithographie 1867
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig
1766-1806

Johann Philipp Palm

Ein Opfer Napoleonischer Justiz

Wer aber unter den Reichen in Deutschland noch Gefühl für deutsche Redlichkeit und Biedersinn hat, wird gern einen Beitrag für die Hinterlassenen geben, die der Hingerichtete seiner Rechtschaffenheit opferte.

Aufruf des Schriftstellers Friedrich von Cölln, 1806

Am 16. Juli 1806 wurden in einer Augsburger Buchhandlung drei Exemplare der verbotenen anonymen Flugschrift Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung konfisziert. In einem Verhör verriet der Buchhändler, dass ihm die Pamphlete von der Buchhandlung Stein in Nürnberg zugestellt worden waren. Inhaber der Steinschen Buchhandlung war Johann Philipp Palm, der das Geschäft durch Einheirat 1796 übernommen hat.

Palm beteiligte sich wie viele andere Buchhändler an dem lukrativen Geschäft mit antinapoleonischen Schriften. In der Regel gingen die Behörden mit Verwarnungen und Beschlagnahme der Bücher gegen die Buchhändler vor. Doch 1806 wollte Napoleon ein Exempel statuieren. Palm wurde verhaftet und in Braunau vor ein französisches Kriegsgericht gestellt. Am 26. August 1806 wurde er nach einem Schauprozess hingerichtet.