Friedrich Arnold Brockhaus
Wenn es so leicht wäre, ein großes Lexikon herauszugeben, würde es jeder Esel machen.
Albert Brockhaus (1855-1927) über die Leistung seines Urgroßvaters
Friedrich Arnold Brockhaus war nicht der Erfinder des Lexikons, doch beherrschte er die Arbeit des Lexikonverlegers so kompetent, dass er das im Herbst 1808 beim Besuch der Leipziger Buchhändlermesse von Renatus Gotthelf Löbel erworbene Conversationslexikon mit vorzüglicher Rücksicht auf die gegenwärtigen Zeiten zunächst in Altenburg und ab 1817 in Leipzig zum führenden deutschen Allgemeinlexikon machen konnte. Die Allgemeine deutsche Real-Encyclopädie erlebte Auflage um Auflage. „Der Brockhaus“ wurde so sehr zum Gattungsbegriff, dass Gründer, Verlag und Werk geradezu miteinander verschmolzen.
Darüber ist ganz in Vergessenheit geraten, dass Brockhaus 1821 auch die Memoiren von Giacomo Casanova veröffentlichte und damit einigen Wirbel verursachte. Die Nachfahren konnten das skandalträchtige Manuskript dann 2010 für mehr als 7 Millionen Euro an den französischen Staat verkaufen.