Friedrich Gottlob Keller
Idee, Papier zu fertigen von Holzfasern, welche durch Friktion erzeugt werden.
Eintrag Friedrich Gottlob Kellers in sein Ideen-Notizbuch (1841/42)
Der Vater Friedrich Gottlob Kellers war Weber- und Blattbindermeister, die neun Geschwister starben frühzeitig. Der Wunsch nach einer qualifizierten technischen Ausbildung erfüllte sich nicht, so wurde auch er Weber und Blattbinder. Nach seiner Gesellenwanderschaft 1834 befasste er sich acht Jahre lang intensiv mit der vergeblichen Erfindung eines Perpetuum mobiles. Im Dezember 1843 gelang ihm die erste Bereitung von mechanischem Holzschliff. In der Druckerei von C. G. Rossberg in Frankenberg wurde am 11. Oktober 1845 erstmals eine Zeitung auf holzschliffhaltigem Papier gedruckt.
Nach der Übernahme der Papiermühle Kühnhaide fehlte Keller das Kapital für die Verwertung seiner Erfindung. So tat er sich 1846 mit dem Papierfabrikanten Heinrich Voelter (1817-1887) zusammen, der das Verfahren zur Industriereife entwickelte und international für die Papierindustrie nutzbar machte. Keller geriet 1853 in finanziellen Ruin und fand dann sein Auskommen durch den Betrieb einer mechanischen Werkstatt in Krippen bei Bad Schandau. Erst in hohem Alter fand er Anerkennung und wurde durch Geldsammlungen unter den Nutznießern seiner Erfindung unterstützt.