Tolbert Lanston
Tolbert Lanston lebte um 1900 und war besessen von der Idee eine automatische Satzmaschine zu konstruieren, die die gesamte Bandbreite der Typographie und des Feindrucks bewahren würde.
aus der Verlagsankündigung zu Richard L. Hopkins Monografie Tolbert Lanston and the Monotype, 2012
In Europa ist sein Name weitgehend unbekannt, dabei leistete Tolbert Lanston für die Druckindustrie wesentliche Verbesserungen. Nach der Beteiligung am amerikanischen Bürgerkrieg arbeitete er in der Pensionsabteilung der Regierung und lernte Hermann Hollerith kennen, den Erfinder des Lochkarten-Verfahrens. Über seinen Bruder kam er mit dem grafischen Gewerbe in Kontakt, so befasste er sich mit der Verbesserung des traditionellen typografischen Satzverfahrens.
Beim Handsatz reihten teure Spezialisten metallene Typen, die sie einzeln aus dem Setzkasten griffen, in ihrem Winkelhaken zu ganzen Sätzen hintereinander. Jetzt entwickelte Lanston sein zweistufiges Monotype-Setzverfahren: Zunächst wurde der zu druckende Text mit dem Taster in papiernen Lochstreifen festgehalten, dann steuerten diese eine Gießmaschine, die jede Type einzeln goss und in der richtigen Reihenfolge ablegte. Der Erfinder hatte damit als erster ein Satzverfahren entwickelt, das die Informationserfassung und das Herstellen der metallenen Druckform voneinander trennte.