Justus von Liebig

Porträt: Justus von Liebig
Justus von Liebig, Marmorbüste von Gottlieb Elster, 1916, Stiftung der Verlagsbuchhandlung Vieweg & Sohn, Braunschweig
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig, Fotografie: Michael Setzpfandt
1803-1873

Justus von Liebig

Chemiker, Unternehmer und Namensgeber der „Liebigbilder“

Nicht an die Thaten mächtiger Fürsten oder berühmter Feldherren, sondern an die unsterblichen Namen Columbus, Kopernikus, Keppler, Galiläi, Newton knüpft die Geschichte den Fortschritt in den Naturwissenschaften und den Zustand der Geistesbildung in der gegenwärtigen  Zeit.

Justus von Liebig, Chemische Briefe, 1851

Der Sohn eines Drogisten und Farbenhändlers aus Darmstadt hatte nach dem Chemiestudium in Bonn und Erlangen bereits mit 21 Jahren eine Professur in Gießen erlangt, die er bis 1852 innehatte, um dann nach München zu wechseln. Er führte im Studium das Chemiepraktikum ein und hatte viele sehr bedeutende Schüler. Zu seinen wichtigsten wissenschaftlichen Leistungen gehörten seine Werke über Elementaranalyse (Anleitung zur Analyse organischer Körper, 1837) und Agrikulturchemie (Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Agrikultur und Physiologie, 1840).

Liebig war auch unternehmerisch tätig. Seine in Uruguay produzierten Brühwürfel wurden in Deutschland unter der Marke „Liebigs Fleischextrakt“ bekannt, in Sammlerkreisen sind die als Werbemittel produzierten „Liebigbilder“ noch heute begehrt. Aus Liebigs Schriften spricht eine aufgeklärte, bildungsfreundliche, antiklerikale Haltung: „Die in alle Gebiete des Wissens übergreifenden Lehren der Kirche und eine falsche Philosophie hatten bis in das vierzehnte Jahrhundert die freie Entwicklung des menschlichen Geistes ein Jahrtausend lang unterbrochen.“