Flugblatt: Solidaritätsaufruf
Ringen um den angemessenen Lohn: Flugblatt mit Aufruf zur Unterstützung des Arbeitskampfes der Markthelfer und Burschen im Buchhandel. Verlag K. Sängerlaub, Leipzig; Druck: Buchdruckerei C. Koppe, Leipzig, November 1912
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig, Fotografie: Michael Setzpfandt

Lohn

Das A-Z der Industrialisierung

Doch wenn das Korn gedroschen, / Dann heißt es: Stroh als Lohn, / Dann heißt’s: für uns den Groschen, / Den Taler dem Patron.

Georg Herwegh, Die Arbeiter an ihre Brüder, 1866

Lohn ist das Arbeitsentgelt für die regelmäßig geleistete Ausübung einer Tätigkeit. In einer arbeitsteilig (Arbeitsteilung) organisierten Fabrik wird je nach Profession und ausgeübter Tätigkeit, nach Lebensalter und Geschlecht sehr unterschiedlich entlohnt. Man unterscheidet Zeitlohn in Abhängigkeit von den jeweils geleisteten Arbeitsstunden und leistungsabhängigen Stück- oder Akkordlohn. 

Auseinandersetzungen um die Entlohnung und die Arbeitsbedingungen ziehen sich bis heute wie ein roter Faden durch die Geschichte der Industriegesellschaft. Streik und Aussperrung als Mittel des Arbeitskampfs kennzeichnen das Ringen um einen angemessenen Lohn. In einem Leipziger Flugblatt von 1912 hieß es: „Die Markthelfer und Burschen im Leipziger Buchhandel befinden sich im schweren Kampf um einige Pfennige Lohnerhöhung. Die Unternehmer – meistens schwerreiche Millionäre – haben die berechtigten Forderungen abgelehnt.“ Daraus wurde gefolgert: „Weist diese schmachvolle Zumutung zurück und meidet diese Betriebe.“