Alois Senefelder
Ein Stückchen äußerst schlecht gedruckter Musiknoten aus einem alten Gesangbuch weckten sogleich die Idee, dass ich mit meiner neuen Druckart auch Musikalien weit schöner als bleierne Lettern liefern könnte.
Alois Senefelder, Vollständiges Lehrbuch der Steindruckerei, zweite Auflage, 1821
Alois Senefelder, Sohn eines Münchner Hofschauspielers hatte als Schüler Klavier- und Gesangsunterricht genossen und dann in Ingolstadt Rechtswissenschaften studiert. Auf der Suche nach Vervielfältigungsmöglichkeiten für eigene dramatische Dichtungen stellte er jahrelang Versuche an. Sein Vollstaendiges Lehrbuch der Steindruckerey, das 1818 in München erschien, sollte darüber Auskunft geben. Eine Naturbeobachtung – ein Blatt hatte sich bei Regen auf einem Kalkstein abgebildet – gab entscheidende Anregungen.
Senefelders Flachdruckverfahren, die Lithografie, erhielt die Bezeichnung „chemische Druckerei“, weil die Druckplatte je nach Präparierung die Druckfarbe annahm oder abstieß. Eine spezielle Stangenpresse erlaubte schnelles Arbeiten. 1799 wurde sein Patent für das „... Geheimnis, Noten und Bilder auf Stein drucken zu können ...“ erstmals kommerziell verwertet. Ein kunstsinnig veranlagter Mensch hatte ein Verfahren entwickelt, das bis heute bildende Künstler begeistert.