Walzendruckpapiere

Buntpapier-Muster: Walzendruckpapier
Walzendruckpapier-Muster der Actien-Gesellschaft für Buntpapier- und Leim-Fabrikation, Aschaffenburg, um 1910
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig

Walzendruckpapiere

Billige Buntpapiere für Buchbinder, Kartonagenfabrikanten und Spielkartenproduzenten

Unter ‚Buntpapier‘ versteht man Papier, das, von der Papierfabrik als Rohpapier hergestellt und geliefert, nachträglich auf besondern Maschinen oder mit der Hand durch Färben, Streichen oder andere Verfahren ‚bunt‘ gemacht, also verschönert, veredelt wurde.

August Weichelt, Buntpapier-Fabrikation, dritte Auflage, 1927

Mit Buntpapieren konnte auf preisgünstige Weise das Erscheinungsbild von Gegenständen wie Buch-Einbänden, Alben, Kästen oder Kartonschachteln in abwechslungsreicher Weise verschönert werden. Bei Spielkarten sorgten die nach ihrer Herstellungsart Walzendruckpapiere genannten Erzeugnisse für völlig gleichartig aussehende Rückseiten der einzelnen Kartenblätter.

Das Zentrum der deutschen Buntpapier-Industrie lag in Aschaffenburg. Zu den besten Zeiten wetteiferten in dieser bayerischen Stadt vier Buntpapierfabriken miteinander um die Gunst der Abnehmer. Die Vielzahl der verfügbaren Designs wurde den potentiellen Abnehmern in dem abgebildeten kleinen Musterbuch mittels Sortenangabe und hier handschriftlich aufgetragenen Bestellnummern vorgestellt, damit die Voraussetzungen für einen möglichst fehlerfreien Versand geschaffen waren und Reklamationen vermieden werden konnten.