Objekt: Uschebti
Uschebti für die Totenwelt, 1550-1070 v. Chr., Foto: Punctum, Bertram Kober
Staatliche Museen zu Berlin, Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Uschebti

Grabbeigabe im Alten Ägypten

Oh, ihr Uschebti, wenn ich verpflichtet werde, irgendeine Arbeit zu leisten, die dort im Totenreich geleistet wird (…), dann verpflichte ich dich (zu) dem, was dort getan wird, um die Felder zu bestellen und die Ufer zu bewässern ...

Ägyptisches Totenbuch, Spruch 6

Uschebtis nennt man Grabbeigaben, die sich aus altägyptischen Dienerfiguren entwickelt haben und nach dem Glauben der Alten Ägypter den Verstorbenen vor dem Totengericht vertreten sollten. Sie wurden im Grab oder in dessen Nähe deponiert. Wenn der Verstorbene im Jenseits zur Arbeit aufgerufen wurde, sollte der Uschebti statt seiner antworten und die ihm aufgetragenen, in der Vorstellung meist landwirtschaftlichen Arbeiten verrichten. Die oft in Mumienform gefertigten Uschebtis trugen als Inschrift oder Graffiti ausgeführte Hieroglyphen, die den Namen und die Abstammung des Verstorbenen sowie Opferformeln darstellten. Später wurden auch die für die Arbeit notwendigen Geräte auf die Figuren aufgebracht. Je nach Stand und Vermögen des Verstorbenen wurden mehr oder weniger viele Uschebtis mit ins Grab gegeben.

Die ersten Uschebtis sind seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. bis zum 4. Jahrhundert in Ägypten bekannt. In späterer Zeit, besonders ab dem Ende der 18. Dynastie, 1570-1293 v.u.Z. konnten schon mal 365 Figuren – also für jeden Tag des Jahres eine – als Arbeiter für den Toten mitgegeben werden; dazu kamen dann auch noch Aufseherfiguren.