Objekt: Wachstafel
Wachstafelkladde mit Zinseintragungen, um 1360
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig

Wachstafel

Frühes Medium für Notizen, Rechnungen und Briefe, um 1360

Die hölzerne Kladde, deren Vorder- und Rückseiten mit gefärbtem Bienenwachs überzogen sind, enthält Zinseintragungen über klösterlichen Feld- und Weinbergbesitz aus der Zeit von 1360 bis Mitte des 15. Jahrhunderts. Wachstafeln waren in der griechisch-römischen Antike und bis ins Mittelalter hinein ein wichtiger Schriftträger.

In die glatte Wachsfläche wurden mit der Spitze des Griffels (Stilus) Zeichen geritzt und bei Bedarf mit der breiten anderen Seite wieder geglättet und gelöscht. In kleineren Formaten am Gürtel getragen, dienten sie vorwiegend der Aufzeichnung von Notizen, Rechnungen und für Übungszwecke. Ebenso waren sie auch als Briefe, die ein Antwortschreiben des Empfängers auf gleicher Tafel ermöglichten, in Gebrauch. Durch das Zusammenfügen mehrerer Tafeln entstand die Grundform des Codex.