Analphabetismus
Alphabetisierung ist eine unabdingbare Voraussetzung für die aktive Teilnahme am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben des 21. Jahrhunderts.
Resolution der Vereinten Nationen, 2001
Wir leben in einer Welt, die von Buchstaben und Zeichen geprägt ist. Ob Formulare, Briefe, Internetseiten, SMS, Zeitungen, Bücher, Fahrpläne, Bedienungsanleitungen oder Straßenbeschilderung – wer nicht lesen kann, der kann sich nur schwer orientieren. Weltweit sind geschätzte 759 Millionen Menschen, 16 Prozent der Erwachsenen, Analphabeten. Heute besteht in Deutschland und vielen anderen Ländern eine Schulpflicht. Lesen, Schreiben und Rechnen werden als Grundfertigkeiten gelehrt. Dennoch gibt es auch hierzulande etwa 7,5 Millionen Menschen, die als funktionale Analphabeten gelten müssen. Das sind Menschen, die zwar einmal Lesen und Schreiben gelernt haben, es aber so schlecht beherrschen, dass sie zum Beispiel den Inhalt eines amtlichen Schreibens nicht richtig verstehen können.
Die Anforderungen an die Schriftsprachbeherrschung sind in den letzten 100 Jahren enorm gestiegen – für manche zu schnell und zu stark. Vielen Anforderungen der heutigen Lebens- und Arbeitswelt können sie nicht gerecht werden. Die meisten Betroffenen schämen sich dafür und versuchen ihr Problem zu verstecken. Doch es gibt Abhilfe: Der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung macht durch Werbekampagnen auf das Problem aufmerksam und bietet Analphabeten Hilfe an. Mit seiner leicht lesbaren Apoll-Zeitung für funktionale Analphabeten bietet der Deutsche Volkshochschulverband alle zwei Wochen aktuelle Themen in kompakten, leicht lesbaren Texten auf zwei Seiten dar. Und die Vereinten Nationen rückten das Thema mit einer bis 2012 andauernden Weltalphabetisierungskampagne in die öffentliche Aufmerksamkeit.