Bilderbogen
... was sind die Londoner Blätter im Vergleich zu jenen kolorierten Blättern, die aus dieser kleinen Ruppiner Offizin hervorgehn? Was ist der Ruhm der »Times« gegen die civilisatorische Aufgabe des Ruppiner Bilderbogens?
Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg, 1862
Bilderbogen waren besonders beliebte Bild- und Lesemedien des 18. und 19. Jahrhunderts. Auf einer Papierseite wird hier in einer Kombination aus Text und Bild Informatives, Belehrendes, Andächtiges, Neues oder Unterhaltendes geboten. Die von Kolporteuren und Bilderhändlern vertriebenen Blätter dienten nicht selten als Wandschmuck. Im 19. Jahrhundert bedienten Bilderbogenverlage in Neuruppin, Épinal oder Süddeutschland den internationalen Markt mit den billigen, handkolorierten Flachdrucken.
Dieser Augsburger Bilderbogen hält in Gulden (f) und Kreuzern (x) die Preise fest, die 1817 für Lebensmittel auf dem Markt gezahlt werden mussten. Aufgrund von Missernten und Inflation hatten sich die Lebensmittelpreise in Europa 1816/17 extrem verteuert und führten zu einer Hungersnot.