Lesen lernen

Doppelseite: Reformbibel
Reformfibel der Zwischenkriegszeit: Wiener Kinder. Erstes Buch, 1923
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig

Lesen lernen

Lesehilfsmittel

Die Ursprünge der ersten Schriftzeichen liegen in Bildern. Bilder, Zeichen und Symbole können Leseungeübten oder -unkundigen schriftliche Texte erschließen oder gar ersetzen. Lange bevor Kinder in der Schule sinnverstehendes Lesen erlernen, können sie Situationen, Bilder und Piktogramme lesen. Bildliche Darstellungen sind auf vielfältige Weise mit Schrifttexten verschränkt: Sie regen zum Lesen an, ergänzen, erklären, unterstützen, vereinfachen, orientieren, unterhalten oder verschlüsseln.

Lesen spielt sich im Kopf ab und hinterlässt im Gehirn seine Spuren. Ein entspannter Leser verarbeitet etwa 300 Wörter oder 1.500 Buchstaben in der Minute. Lesen ist ein Lernprozess, ein Erfassen von einzelnen Buchstaben und Wortbedeutungen sowie ein Verständnis von Sinngehalt. Seit dem 18. Jahrhundert wurden die Methoden des Lesenlernens elementar verändert. Es wurde üblich, Lesen und Schreiben parallel zu erlernen. Wurden lange Zeit religiöse Stoffe zum Lesenlernen gebraucht, so entstanden mit Wandtafeln, ABC-Büchern und Fibeln eigene Lernmedien, die sich besonders im 20. Jahrhundert gestalterisch den Bedürfnissen von Kindern anpassten, eigene Lernmedien.