Blaue Bücher
Die blauen Schutzumschläge waren von Beginn an das optische Erkennungszeichen der Bücher des 1902 in Düsseldorf gegründeten Verlags Karl Robert Langewiesche. Den Fokus seines Sortiments legte der Gründer Karl Robert Langewiesche (1874-1931) nach eigenem Bekunden auf „vornehme Massenartikel zu niedrigen Preisen“, um so „gerade den breiten Massen, denen, die man die Ungebildeten nennt, durch meine Arbeit dienen zu dürfen“. Ab 1908 findet sich die Bezeichnung Die Blauen Bücher erstmals in Werbebroschüren. Als erster Band unter dem neuen Markennamen erschien 1909 die Publikation Bilder aus Italien, von der bis 1912 75.000 Exemplare in drei Auflagen abgesetzt wurden. Ein Novum in der damaligen Zeit war der Abdruck von Reklametexten auf den Umschlag-Seiten, deren Gestaltung bis 1958 in den Händen des Grafikers Karl Köster (1883-1975) lag. Nachdem der Verlag 1913 nach Königstein in den Taunus übersiedelt war, begründete Langewiesche 1927 die noch preiswertere Reihe Der Eiserne Hammer in roten Schutzumschlägen.
Bis etwa 1960 erreichten Die Blauen Bücher besonders im bildungsbürgerlichen Milieu eine große Leserschaft; zwischen 1933 und 1945 erschienen auch zunehmend nationalsozialistisch-tendenziöse Schriften. Seit 1960 liegt der thematische Schwerpunkt des Verlages im Bereich Kunst nebst angrenzenden Gebieten wie Architektur, Design, Fotografie und Kulturgeschichte.