Krieg der Welten
Krieg der Welten
Oh Gott, etwas schlängelt sich aus dem Schatten wie eine graue Schlange. Jetzt ein weiteres und noch eins. Sie sehen für mich wie Tentakel aus. Da - ich kann den Körper von diesem Ding sehen. Er ist groß, groß wie ein Bär und er glänzt wie feuchtes Leder. Aber das Gesicht (...) Ladies und Gentlemen, es ist unbeschreiblich.
aus dem Originalhörspiel Krieg der Welten, 1938 (redaktionell übersetzt)
Am 30. Oktober 1938, dem Vorabend des Halloween-Festes, sah sich die Bevölkerung der amerikanischen Ostküste mit dem Unvorstellbaren konfrontiert: Der Rundfunksender CBS berichtete von einer gewaltsamen Alien-Invasion, die von New Jersey aus schließlich trotz verzweifelter menschlicher Gegenwehr New York erreichte. Die Meldung, die in Teilen des Landes zufälligerweise mit einem kurz darauf eintretenden Stromausfall zusammenfiel, führte zu besorgten Anrufen bei Nachrichtenredaktionen oder der örtlichen Polizei. Ursache dafür war der reportageartige Stil dieser Radiosendung, bei der es sich gleichwohl nicht um einen Tatsachenbericht, sondern um ein fiktionales Hörspiel handelte: Orson Welles, der mit Filmen wie Citizen Kane (1941) später als Regisseur in Hollywood Karriere machte, hatte mit The War of the Worlds (dt.: Der Krieg der Welten) eine Romanvorlage des britischen Science-Fiction-Autors H. G. Wells adaptiert und damit der schwelenden Furcht vor einem drohenden Weltkrieg in phantastischer Brechung Ausdruck verliehen.
Der Vorfall, der in den folgenden Tagen und Wochen in den US-Medien zu einer Massenpanik hochstilisiert wurde, verschaffte dem literarischen Klassiker aus dem Jahr 1898 neue Popularität. 1953 drehte Byron Haskin eine Spielfilmversion für Paramount Pictures, 2005 realisierte Steven Spielberg eine weitere Adaption mit Tom Cruise in der Hauptrolle.