Neue Druckverfahren zur Massenproduktion
Neue Druckverfahren zur Massenproduktion
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts fanden in Europa lediglich zwei Verfahren zur Erstellung von Druckerzeugnissen Anwendung: Neben dem auf erhabenen Lettern basierenden Hochdruck als klassischer Buchdrucktechnik entwickelte sich der Tiefdruck aus den künstlerischen Vorläufern Kupferstich, Radierung und Fotogravur. Mit der Erfindung der Lithografie durch Alois Senefelder 1796 wurde im 19. Jahrhundert der Flachdruck populär, der auf dem chemischen Gegensatz von Fett und Wasser beruht. Ab 1904 fand er in der Weiterentwicklung zum Offsetdruck weite Verbreitung im Bücher-, Zeitungs-, Werbungs- und Verpackungsgewerbe. Etwa zeitgleich wurde der seit Gutenberg übliche Handsatz durch Setzmaschinen wie Monotype und Linotype mechanisiert. Den seit den 1960er Jahren üblichen Fotosatz löste rund zwei Dekaden später das digitale Desktop-Publishing am PC ab.
Nachdem die Erfindung des Fotokopierers (1938) sowie des Tintenstrahl- (1951) bzw. Laserdruckers (1969) die Vervielfältigung von Dokumenten im Geschäfts- und später auch Privatbereich revolutionierten, ermöglicht der 1993 eingeführte Digitaldruck heute die kostengünstige Produktion von nachfrageabhängigen On-Demand-Publikationen oder Individualerzeugnissen wie Fotobüchern, Kalendern oder Grußkarten.