Schallplatte
Nachdem der Amerikaner Thomas Alva Edison 1877 entdeckt hatte, dass sich Töne mechanisch aufzeichnen und reproduzieren ließen, blieb der zu diesem Zweck von ihm erfundene Walzenphonograph nicht lange konkurrenzlos. Bereits zehn Jahre später meldete sein aus Deutschland eingewanderter Kollege Emil Berliner das sogenannte Grammophon zum Patent an, das als reines Abspielgerät ein Vorläufer des Plattenspielers war. Anstelle der mit Stanniol beklebten Walze des Edison-Geräts wurden die Signale nunmehr auf einer flachen, zunächst aus Hartgummi bestehenden Scheibe gespeichert. Da somit allerdings nur eine Kapazität von 90 Sekunden erreicht werden konnte, entwickelte Berliner ein Gemisch auf der Basis von Schellack und setzte es ab 1897 als Trägermaterial ein.
Trotz des Problems anfänglicher Nebengeräusche setzten sich Grammophon und Schallplatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegenüber den Walzenphonographen durch. Ihr Vorteil lag vor allem darin, dass sie durch Matrizenherstellung die Möglichkeit zur Massenproduktion boten. Bis zur Etablierung von Musik-Kassette und CD in den 1970er und 1980er Jahren blieb die Schallplatte – nach dem Zweiten Weltkrieg hauptsächlich aus Vinyl hergestellt – das führende Tonträgermedium. Als Nischenprodukt erfreut sie sich heute vor allem bei Musikenthusiasten andauernder Popularität.