Konrad Zuse
Zu den Pionieren zähle ich mich unbedingt, ich habe aber auch nichts dagegen, dass Sie mich als Erfinder des Computers bezeichnen, solange Sie sich im klaren sind, dass ich nicht der einzige bin; (…) ich hatte nur das Glück, dass meiner zuerst lief.
Konrad Zuse, 1995
Konrad Zuse studierte an der Technischen Hochschule Berlin Maschinenbau, Architektur und Bauingenieurswesen. Nach seinem Abschluss 1935 arbeitete er zunächst als Statiker bei den Henschel-Flugzeugwerken. Geleitet von dem Ziel möglichst zeitsparender statistischer Berechnungen, machte er sich bereits nach einem Jahr als Erfinder selbstständig und richtete in der Wohnung seiner Eltern eine eigene Werkstatt ein. Dort entstand 1941 mit der Z3 der erste vollautomatische, programmgesteuerte Computer der Welt. Er verfügte über einen Speicher und eine Zentralrecheneinheit aus Telefonrelais und wurde im Flugzeugbau eingesetzt. Zwei Jahre später wurde das Original bei einem Bombenangriff zerstört.
Nach dem Krieg stellte Zuse mit der Weiterentwicklung Z4 den weltweit ersten kommerziellen Computer her. Seine Isolation von den technologischen Entwicklungen, die zeitgleich im angelsächsischen Raum stattfanden, führte jedoch dazu, dass seine Apparaturen kaum Einfluss auf die nachfolgenden Computer-Generationen nahmen. 1969 veröffentlichte der Gründer und langjährige Leiter der später von Siemens übernommenen Zuse KG das Buch Der rechnende Raum, in dem er das Universum als gigantische Datenverarbeitungsmaschine beschrieb. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt Konrad Zuse acht Ehrendoktortitel und zwei Ehrenprofessuren.