Schriftprobe: Futura
Schriftprobe der Futura
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Futura

Moderne Schrift aus geometrischen Formen

Mit seiner vom sachlich-nüchternen Stil der Bauhaus-Bewegung geprägten Schriftart Futura schuf Paul Renner 1928 das Paradebeispiel einer modernen Grotesk. Obgleich ursprünglich aus dem Bedürfnis heraus entstanden, dem ästhetischen Zeitgeist ein typografisches Gesicht zu verleihen, gilt ihre radikale Design-Konzeption inzwischen längst als alterungsresistente Meisterleistung. Die simplen geometrischen Formen, aus denen Renner die Buchstaben konstruierte, waren in den ersten Entwürfen noch ungleich schablonenhafter und durchlebten mehrere Phasen des visuellen Feinschliffs.

Als anti-traditionelles Produkt des Ingenieur- und Maschinenzeitalters verzichtete die Futura auf jeglichen Zierrat und provozierte – am deutlichsten sichtbar vielleicht in den Kleinbuchstaben t, u und j – durch ihre größtmögliche Distanz von der damals weitverbreiteten Fraktur. Von den Nationalsozialisten wurde sie daher als Ausdruck eines ihrer Meinung nach dekadenten „Kulturbolschewismus“ vehement bekämpft. Gegen den langfristigen Erfolg der Schrift konnten solche ideologischen Feldzüge allerdings nichts ausrichten. Nach dem Krieg erschienen zwischen 1950 und 1957 weitere Futura-Versionen.