1884-1964

Ludwig Goller

Geistiger Vater der deutschen Verkehrskennzeichen

Der Deutsche Normenausschuß hatte in Ludwig Goller einen seiner besten Mitarbeiter gefunden, der nicht nur seine Kenntnisse in den Dienst der Gemeinschaftsarbeit stellte, sondern durch seine weitreichenden Erfahrungen und durch die Gründlichkeit in der Behandlung der Probleme viele Arbeiten zum Nutzen des Deutschen Normenwerkes befruchtend beeinflußte.

G. Kübler in seinem Nachruf für Ludwig Goller in den DIN-Mitteillungen, 1964

Nach Feinmechanikerlehre und Ingenieurstudium begann der gebürtige Hamburger Ludwig Goller seine berufliche Laufbahn als Angestellter der Berliner Elektrizitätswerke. Über Zwischenstationen bei AEG und Carl Zeiss stieß er 1920 zu Siemens in Berlin, wo er mit dem Aufbau eines Zentral-Normenbüros betraut wurde. Dessen Leitung hatte er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1945 inne.

Parallel zu seiner betrieblichen Laufbahn betätigte sich Goller über viele Jahre hinweg im Bereich der deutschen industriellen Normierungsorgane. Seit 1916 war er in verschiedenen Gremien und Arbeitsgruppen vertreten; unter anderem zählte er im Folgejahr zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Instituts für Normung (DIN). Bleibende Verdienste auf dem Gebiet der Schriftgestaltung erwarb sich Goller ab 1925 als Vorsitzender des DIN-Ausschusses für Zeichnungen: In dieser Funktion trieb er die Entwicklung der DIN-1451-Schrift für öffentliche Hinweisschilder voran. Mit seiner Publikation Normschriften wurde sie 1936 für die Beschilderung der deutschen Straßen und Hausnummern vorgeschrieben. Siemens verwendete sie im gleichen Jahr für das eigene Firmenlogo.