Johnston’s Railway Type
Johnston’s Railway Type
Die Underground Group, Betreiber der Londoner U-Bahnen, benötigte eine Schrift für Hinweisschilder, die nicht mit Werbung zu verwechseln war. Zugleich sollte – so die Idee des zuständigen Managers Frank Pick – das öffentliche Erscheinungsbild des Unternehmens gestärkt und vereinheitlicht werden. Zu diesem Zweck entwarf der Schriftdesigner Edward Johnston um 1916 die Railway Type zusammen mit seinem früheren Schüler Eric Gill. 1979 wurde sie modifiziert. Charakteristisch für die Schrift ist das kreisrunde O sowie die diagonal verlaufenden rechteckigen Punkte über Kleinbuchstaben wie i und j oder Satzzeichen wie ! und ?. Mit ihren geschwungenen, in der Tradition humanistischer Minuskeln stehenden Kleinbuchstaben markierte sie eine Abkehr von den stärker quadratisch geformten Groteskschriften des 19. Jahrhunderts.
Neben Schildern und dem Gesamtliniennetzplan der Londoner U-Bahn wurde Johnston’s Railway Type auch für Wegweiser zu den Olympischen und Paraolympischen Sommerspielen im Jahr 2012 genutzt. Popularität erlangte sie zudem als Texteinblendungsschrift der erfolgreichen britischen BBC-Fernsehserie Sherlock (2010ff.).