Schriftprobe: Newt Juice Fill
Namenszüge im Vietnamkrieg gefallener US-Soldaten am Vietnam Veterans Memorial in Washington, gesetzt in Optima
Bill Petros / Vietnam Veterans Memorial Fund

Optima

Liaison zwischen Antiqua und Grotesk

In der Nachkriegszeit wurde der deutsche Typograf Hermann Zapf von der Schriftgießerei D. Stempel AG in Frankfurt mit dem Entwurf einer Gebrauchsschrift beauftragt. Die ersten Skizzen für diese Schrift entstanden 1950 auf dem Friedhof der Franziskanerkirche Santa-Croce in Florenz, als Zapf die Schriften der Grabsteine musterte. Da er gerade keinen Notizblock bei sich hatte, skizzierte er die Buchstaben auf einem 1.000-Lire-Schein. 1952 waren die Reinzeichnungen fertig und die Schrift erschien wenige Jahre später unter dem – von Zapf als anmaßend empfundenen – Namen Optima auf den Markt. 2004 wurde sie von ihrem Schöpfer unter Mitarbeit des japanischen Schriftdesigners Akira Kobayashi überarbeitet und unter dem Namen Optima Nova neu herausgebracht.

Die unaufdringliche, sachliche Schrift vereinigt die Vorzüge einer klassizistischen Antiqua und einer Grotesk. Ihre filigrane Anmutung – die Buchstaben basieren auf dem Prinzip des Goldenen Schnitts – macht sie zu einer beliebten Wahl für Werbezwecke im Kosmetikbereich.