Sabon
Zu Beginn der 1960er Jahre wurde nach einer Schrift gesucht, die sowohl für Linotype- wie auch für Monotype-Setzmaschinen geeignet war und die außerdem auch im Handsatz Verwendung finden konnte. Es sollte keine völlig neue Schrift sein, sondern eine Drucktype, die auf allen drei Satzsystemen beliebig austauschbar und kombinierbar war. Die Schriftgießerei Stempel beauftragte den Schweizer Typografen und Buchgestalter Jan Tschichold mit einem entsprechenden Entwurf.
Tschichold entwickelte eine Antiqua, die er nach dem Stempelschneider und Schriftgießer Jakob Sabon (1535-1590) benannte. Formal steht die Sabon in der Tradition der Renaissance-Antiqua Claude Garamonds. Sie ist für alle Druckverfahren, unterschiedlichste Papiersorten und hohe Druckgeschwindigkeiten funktionell und technisch sehr gut geeignet.