*1947

Erik Spiekermann

Selbsternannter Berliner „Typomaniac“

Ich bin ganz eindeutig ein Typomaniac, was ein unheilbares, wenn auch nicht tödliches Leiden ist. Ich kann es nicht erklären. Ich liebe es einfach; ich mag es, Schriften zu betrachten. Das gibt mir den völligen Kick: Schriften sind meine Freunde. 

Erik Spiekermann im Dokumentarfilm Helvetica, 2007

Mit seinem umfangreichen grafischen Portfolio zählt der deutsche Designer Erik Spiekermann zu den bedeutendsten Vertretern seiner Zunft. Seine Arbeitsgebiete umfassen die klassische Schriftschöpfung ebenso wie ganzheitliche Gestaltungslösungen, etwa das komplette Leitsystem des Berliner Nahverkehrs oder des Düsseldorfer Flughafens. Zahlreiche internationale Konzerne wie Audi, VW, Bosch, Nokia und Deutsche Bahn zählen zu seinen Auftraggebern.

2009 verantwortete Spiekermann die Neugestaltung der britischen Wirtschaftszeitung The Economist. Sein Renommee gründet sich auch auf seine Tätigkeit als Autor typografischer Standardwerke (Ursache und Wirkung, 1986; Über Schrift, 1993), als Dozent (unter anderem Honorarprofessor an der Hochschule für Künste Bremen) und als Gründungsmitglied mehrerer weltweit tätiger Design-Agenturen (darunter MetaDesign plus, 1979). Seit 2009 leitet er das Büro EdenSpiekermann in Berlin. Einige seiner Schriftentwürfe – etwa die ff Meta und die ITC Officina – genießen bereits den Status moderner Klassiker.