Wort und Hand
Wort und Hand
Am Anfang war die Hand eine Zange zum Festhalten von Steinen, der Triumph des Menschen hat sie zur immer geschickteren Dienerin seiner Produktionsvorstellungen gemacht.
André Leroi-Gourhan, Hand und Wort, 1964 (übersetzt von Michael Bischoff)
Aufzeichnen ist meist auch ein handwerklicher Vorgang: Beim Prägen, beim Ritzen, beim direkten Farbauftrag oder bei der Verwendung einer Schablone ist die menschliche Hand als Greifwerkzeug unverzichtbar. Sie wirkt mittels Werkzeugen, die dem Material die Gestalt geben: Hammer und Meißel oder Punze, Grabstichel und Messer, eine Hand (meistens die rechte) führt das Schreibgerät, zwei Hände bedienen eine Tastatur über die Fingerspitzen („the world at your fingertips“). Und zwischen das Gehirn mit seinen beiden Hälften und die Hände sind auch noch Nervenbahnen geschaltet, und zwei Augen führen Aufsicht.
Die Zusammenhänge von Rechtshändigkeit und Linkshändigkeit mit Abläufen im Gehirn werden in der Gehirnforschung untersucht. Etwa jeder zehnte Mensch ist Linkshänder. Noch vor zwei Generationen wurden Linkshänder diskriminiert und umerzogen, das gilt heute wissenschaftlich als untragbarer Eingriff ins Gehirn.