Wort und Hand

Objekte: Gravierwerkzeuge
Gravierwerkzeuge: Hammer, Punzen, Zirkel, Stichel. Die Schlagstempel zum Bearbeiten von Metall, der Zirkel zum Anreißen von Holz oder Metall und die Gravierstichel für den Holzstich sind so gestaltet, dass eine gezielte Materialbearbeitung das Anbringen von Zeichen und Bildern erlaubt.
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig, Fotografie: Michael Setzpfandt

Wort und Hand

Schreiben: ein komplexer Vorgang

Am Anfang war die Hand eine Zange zum Festhalten von Steinen, der Triumph des Menschen hat sie zur immer geschickteren Dienerin seiner Produktionsvorstellungen gemacht.

André Leroi-Gourhan, Hand und Wort, 1964 (übersetzt von Michael Bischoff)

Aufzeichnen ist meist auch ein handwerklicher Vorgang: Beim Prägen, beim Ritzen, beim direkten Farbauftrag oder bei der Verwendung einer Schablone ist die menschliche Hand als Greifwerkzeug unverzichtbar. Sie wirkt mittels Werkzeugen, die dem Material die Gestalt geben: Hammer und Meißel oder Punze, Grabstichel und Messer, eine Hand (meistens die rechte) führt das Schreibgerät, zwei Hände bedienen eine Tastatur über die Fingerspitzen („the world at your fingertips“). Und zwischen das Gehirn mit seinen beiden Hälften und die Hände sind auch noch Nervenbahnen geschaltet, und zwei Augen führen Aufsicht. 

Die Zusammenhänge von Rechtshändigkeit und Linkshändigkeit mit Abläufen im Gehirn werden in der Gehirnforschung untersucht. Etwa jeder zehnte Mensch ist Linkshänder. Noch vor zwei Generationen wurden Linkshänder diskriminiert und umerzogen, das gilt heute wissenschaftlich als untragbarer Eingriff ins Gehirn.