Zensur im Spiegel der Karikatur

Einbandillustration: Hier Zensur – wer dort?
Einbandillustration zu H. H. Houbens Buch Hier Zensur – wer dort? von Thomas Theodor Heine, 1918
Bild ist gemeinfrei

Zensur im Spiegel der Karikatur

Zeichnerischer Spott über die Obrigkeit

Satiren, die der Zensor versteht, werden mit Recht verboten.

Karl Kraus, 1910

Karikaturen sind bestens geeignet, auch die kritische Auseinandersetzung mit der Unterdrückung und dem Verbot unerwünschter Veröffentlichungen in Szene zu setzen. Mit spitzer Feder wurden Zensoren und ihre Verordnungen durch übertriebene und verzerrte Darstellungen vorgeführt. Und wie sieht man den Zensor? Gern mit einer Schere in der Hand, immer bereit, das Unerwünschte herauszuschneiden.

Ein guter Karikaturist vermag die auch den Zensurmaßnahmen innewohnenden Widersprüche auf besondere Weise bloßzulegen und für ein breites Publikum durchschaubar zu machen. Der gerade im 19. Jahrhundert in vielen europäischen Ländern geführte Kampf um die Pressefreiheit führte zu einem Höhepunkt der politischen und gesellschaftskritischen Karikatur.