Louis Braille
Erfinder eines universellen Schriftsystems für blinde Menschen1809-1852Im Jahr 1820 lernte der elfjährige Louis Braille erstmals die sogenannte Nachtschrift kennen – eine der ersten Punktschriften, entwickelt von Charles Barbier, einem Artilleriehauptmann – und er erfasste sofort deren Potential. Louis, welcher im Alter von drei Jahren durch einen Unfall mit einem Sattlerwerkzeug erblindete, war stets unzufrieden mit den bis dahin stark beschränkten Möglichkeiten für Blinde, ebenfalls Lesen und Schreiben zu lernen.
Ulrich Bräker
Ein lesender Bauer in der Schweiz1735-1798Der Tagelöhner, Kleinbauer und Garnhausierer aus dem Kreis Toggenburg in der Ostschweiz hatte eine Leidenschaft: Lesen und seine Welt- und Lesersicht beschreiben. Ob in seiner Autobiografie oder in seinen ab 1768 geführten Tagebüchern – stets dokumentierte Ulrich Bräker seine geistige Parallelwelt inmitten des bäuerlichen, ärmlichen Alltags.
Bertolt Brecht
Dramatiker mit Rundfunk-Begeisterung1898-1956Bertolt Brecht war ein zwar noch junger, als Autor der Dreigroschenoper (1928) aber dennoch bereits etablierter Schriftsteller, als er für das Baden-Badener Kammermusikfest 1929 sein erstes Lehrstück Lindberghflug verfasste. Inhaltlich inspiriert durch die im Vorjahr erfolgte Atlantiküberquerung des Amerikaners Charles Lindbergh, nutzte er diese Auftragsarbeit, um seine Vorstellungen von einer demokratischen Nutzung der neuen Rundfunk-Technik zu verdeutlichen.
Friedrich Arnold Brockhaus
Der Begründer des berühmtesten deutschen Lexikons1772-1823Friedrich Arnold Brockhaus war nicht der Erfinder des Lexikons, doch beherrschte er die Arbeit des Lexikonverlegers so kompetent, dass er das im Herbst 1808 beim Besuch der Leipziger Buchhändlermesse von Renatus Gotthelf Löbel erworbene Conversationslexikon mit vorzüglicher Rücksicht auf die gegenwärtigen Zeiten zunächst in Altenburg und ab 1817 in Leipzig zum führenden deutschen Allgemeinlexikon machen konnte.
Neville Brody
Unkonventionelle Grafik mit Punk-Einfluss*1957In den 1980er Jahren sorgte der junge Londoner Designer Neville Brody vor allem durch seine innovativen grafischen Arbeiten für die beiden britischen Lifestyle-Magazine The Face (1981-1986) und Arena (1987-1990) für Aufsehen. Für The Face entwickelte Brody die neue Grotesk-Schriftart Industria.
Vannevar Bush
Visionär der Mensch-Computer-Interaktion1890-1974Nach einem Ingenieurstudium und der Promotion an der Harvard-Universität stieß der Amerikaner Vannevar Bush 1919 zum renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT). Als Professor für Elektrotechnik begann er ab 1923 mit der Entwicklung mehrerer Rechenmaschinen, die anfangs dem Lösen von Differentialgleichungen sowie der Verwaltung großer Datenbestände dienten.
Flavius Magnus Aurelius Cassiodorus
Der Büchergewaltige490-583Der römische Staatsmann, Gelehrte und Schriftsteller Flavius Cassiodor hatte wesentlichen Anteil an der Bewahrung und Vermittlung von bedeutendem Schrift- und Bildungsgut der Antike an das lateinischsprachige Abendland.
Jean-François Champollion
Ein Sprachgenie entschlüsselt den Code der Pharaonen1790-1832Jean-François Champollion, das Wunderkind aus der südfranzösischen Provinz, lernte mit Leichtigkeit alte Sprachen; mindestens zehn beherrschte er. Als er zwölf Jahre alt war, zeigte ihm ein Teilnehmer an Napoleons Ägyptenexpedition die ersten Hieroglyphen.
Nicolaus Cusanus
Der gelehrte Kardinal1401-1464Nicolaus Cusanus war einer der produktivsten Gelehrten des 15. Jahrhunderts. Als Nikolaus Cryfftz in Kues an der Mosel geboren, studierte er in Heidelberg und Padua und eignete sich außerdem Kenntnisse auf allen Wissensgebieten an.
Todd Dever
Skurrile Typografie zum Eigenbedarf*1962Todd Dever, 1962 in Kalifornien geboren, kam über die Produktion von Musikvideos zur Typografie. Als er Mitte der 1990er Jahre vergeblich nach einer passenden Schrift für ein Video für Frank Zappas ehemaligen Gitarristen Mike Keneally suchte, setzte er seine Vorstellungen kurzerhand selbst um.