Bücher als Billigware
Lektüre für den MassenmarktObgleich die Jahrhunderte währende Praxis des handschriftlichen Kopierens durch die Erfindung des beweglichen Letterndrucks obsolet geworden war, blieben Bücher lange Zeit noch ein rares Gut. Durch die teure Herstellung und den niedrigen Alphabetisierungsgrad war die Zahl potentieller Leser anfangs sehr begrenzt.
Bücher als kulturelle Artefakte
Abschied von einer nicht verbesserbaren Technologie?Seit Computer und Internet als Technik und als Medium ihren Siegeszug angetreten haben, ist die Welt der Bücher eine andere. Ob in der Herstellung, in Vermarktung und Vertrieb, in den Zugriffsmodalitäten auf Bücher und andere publizierte Wissensressourcen, in der Organisation von Bibliotheken und Archiven und nicht zuletzt im Leseverhalten – die Auswirkungen von Digitalisierung und Vernetzung sind in alle maßgeblichen Handlungsfelder rund um das Buch vorgedrungen.
Bücher als Ware
Handel – Messen – SortimenteSeit der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern und der damit verbundenen Möglichkeit, viele identische Exemplare eines Werkes herzustellen, entwickelte sich das Buch in Europa zur Handelsware. Auf den Warenmessen wurde nun auch Gedrucktes angeboten.
Bücherverbrennungen in der Geschichte
Gedankenfreiheit in FlammenDie demonstrative Zerstörung von missliebigen Büchern durch Feuer gilt als Extremfall der Zensur. Ausgeübt wurde die vernichtende Praxis sowohl von staatlichen und religiösen Autoritäten als auch von Andersdenkenden als Zeichen des Protests.
Buchkunstbewegung
Das Buch als ganzheitliches KunstwerkUnter der Buchkunstbewegung wird eine am Ende des 19. Jahrhunderts beginnende und bis etwa in die 1930er Jahre dauernde, hauptsächlich von England ausgehende Erneuerung der Buchkunst verstanden.
Bühnenstück vor Gericht
Skandal um Arthur Schnitzlers ReigenDas Bühnenstück Reigen ließ der Wiener Schriftsteller Arthur Schnitzler zunächst als Privatdruck in 200 Exemplaren im Jahr 1900 herstellen. Seinem deutschen Verleger S. Fischer erschien die Aufnahme in sein Programm juristisch zu riskant, so dass die erste öffentliche Auflage 1903 in einem österreichischen Verlag erfolgte.
Cancellaresca italica
Schreibschrift der Gelehrten und KünstlerCancellaresca ist die Bezeichnung für die handgeschriebenen, kursiven Schreibschriften des 14. und 15. Jahrhunderts, die in den Schreibstuben und Kanzleien – unter anderem auch in der Kanzlei des Vatikans – für Urkunden verwendet wurden. Unter dem Einfluss der Kalligrafie verbreitete sich diese Kursivschrift in Europa und wurde zur beliebten Handschrift von Gelehrten und Künstlern.
Chronometer
Das A-Z der IndustrialisierungChronometer, Zeitmesser oder Uhren liefern ein abstraktes Gerüst der Koordinierung von Handlungsabläufen. Die gleichförmig getaktete Zeit, die keine Rücksicht auf Tag und Nacht, Sommer und Winter, Stadt und Land nimmt, erlaubt den erfolgreichen Betrieb von Eisenbahnlinien (Netze), Fabriken (Fabrik) und Universitäten (Wissenschaft).
Computer als Universalmaschine
Vom Rechenschieber zum modernen PCAls Inbegriff technologischer Evolution steht der moderne Hochleistungscomputer am Ende einer langen Kette von Entdeckungen und Erfindungen. Im Kern wurzelt seine Entwicklung im Gebrauch von Zahlen und der Anwendung mathematischer Rechenoperationen.
Die chinesische Schrift
Zeichen in Hülle und FülleMit ihrer verwirrenden Vielfalt und grafischen Eigenart ist die chinesische Schrift seit fast 4.000 Jahren in ständigem Gebrauch. Orakel-Inschriften auf Schildkrötenpanzern und Knochen sind die ältesten bekannten Zeugnisse.