Seite eines Fotoalbums von Leonard Steckel, 1938

Fotoalbum: Leonard Steckel mit Alexander Granach
Seite aus einem Fotoalbum von Leonard Steckel und Jo Mihaly, 1938
Akademie der Künste, Berlin, Archiv Darstellende Kunst, Nachlass Leonard Steckel, Sig: 0019 04

Seite eines Fotoalbums von Leonard Steckel, 1938

Der Schauspieler Leonard Steckel und die Tänzerin Jo Mihaly stellten jedes Jahr ein Fotoalbum zusammen. In ereignisreichen Jahren – so etwa während der Jahre des Exils in der Schweiz – entstanden auch mehrere Alben. Diese Seite entstammt einem Album, welches das Ehepaar Steckel 1938 in Zürich geführt hat. Sie zeigt den Abschied von Steckels Freund, dem Schauspieler Alexander Granach, bevor dieser in die USA emigrierte. 1938 gastierte Granach, der gerade aus der Sowjetunion geflohen war, mehrere Monate am Schauspielhaus Zürich. Gemeinsam mit Steckel spielte er in einer Inszenierung von Macbeth. Außer Steckel und Mihaly hielt sich 1938 auch Granachs große Liebe Lotte Lieven in Zürich auf. Die emigrierte Schauspielerin fand, wie Steckel auch, am Schauspielhaus Zürich ein Engagement. Eines der Bilder wurde in ihrem Garten aufgenommen.

An der Volksbühne in Berlin begann die Freundschaft zwischen Leonard Steckel und Alexander Granach. Unter dem Regisseur Erwin Piscator spielten sie unter anderem 1927 in Hoppla, wir leben von Ernst Toller und in Volpone, einer Komödie des englischen Bühnenautors Ben Jonson, die der Schriftsteller Stefan Zweig bearbeitet hatte. 1933 trennten sich ihre Wege. Während Granach sich zunächst nach Österreich ins Exil begab und anschließend in Polen arbeitete, nahm Steckel ein Engagement am Schauspielhaus Zürich an. In den Jahren des Exils schrieben die Schauspieler einander Briefe. Oft fügte Granach den Briefen an Lotte Lieven Briefe an „Stecki“ hinzu, fragte nach dem Wohlergehen des Freundes oder bestellte Grüße.